Nach fast einem Jahrzehnt voller Spekulationen und Ankündigungen scheint Tesla bereit, im April endlich auf dem indischen Markt durchzustarten. Mehrere Indizien deuten darauf hin: Der Elektroauto-Hersteller hat bereits Einzelhandelsstandorte in Indien ausgewählt und Mitarbeiter für den Betrieb vor Ort eingestellt.
Premium-Standorte in Delhi und Mumbai
Tesla plant, zunächst in der Hauptstadt Delhi und in der Finanzmetropole Mumbai aktiv zu werden. In Delhi wird das Unternehmen einen Showroom in Aerocity eröffnen, einem exklusiven Geschäfts- und Gastronomieviertel nahe des Indira Gandhi International Airport (IGI). In Mumbai hat Tesla eine Verkaufsfläche im gehobenen Geschäftsviertel BKC gesichert. Laut Reuters suchte das Unternehmen in Delhi nach Immobilien mit einer Fläche von 3.000 bis 5.000 Quadratmetern, um neben Ausstellungsräumen auch Bereiche für Lieferungen und Serviceleistungen zu integrieren.
Personalaufbau und mögliches F&E-Zentrum
Parallel dazu hat Tesla in Indien Stellen im Verkauf, Service und Kundensupport ausgeschrieben, darunter Positionen wie Tesla Advisor, Store Manager und Service Technician. Zudem sucht das Unternehmen Fachkräfte für Marketing und Betriebsanalyse. Interessanterweise deutet eine Stellenausschreibung für einen PCB Design Engineer in Pune darauf hin, dass Tesla möglicherweise ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Indien plant. Pune, ein bedeutendes IT-Zentrum etwa 150 Kilometer von Mumbai entfernt, beherbergt bereits ähnliche Einrichtungen von Volkswagen, Mercedes-Benz und Tata Motors.
Debüt mit Model Y oder neuem Kompaktmodell
Angesichts der indischen Vorliebe für SUVs könnte Tesla mit dem Model Y in den Markt einsteigen, das kürzlich aktualisiert wurde. Das Modell wird derzeit in der Gigafactory Shanghai produziert, könnte aber aufgrund geopolitischer Spannungen zwischen Indien und China auch aus der Gigafactory Berlin-Brandenburg importiert werden. Berichten zufolge hat die indische Regierung Tesla sogar davon abgeraten, Fahrzeuge aus China zu importieren. Es gibt auch Spekulationen, dass Tesla ein noch nicht veröffentlichtes Kompaktmodell aus Deutschland einführen könnte, das ab 2025 produziert werden soll.
Treffen zwischen Modi und Musk
Mitte des Monats trafen sich der indische Premierminister Narendra Modi und Tesla-CEO Elon Musk, der auch als Berater von US-Präsident Donald Trump fungiert. Obwohl keine Einzelheiten der Gespräche bekannt gegeben wurden, wird vermutet, dass neben Teslas Markteintritt auch die indische E-Fahrzeugpolitik Thema war.
Indiens E-Mobilitäts-Politik im Fokus
Im März 2024 führte Indien eine neue E-Mobilitäts-Politik ein, die es Automobilherstellern ermöglicht, bei Investitionen von mindestens 500 Millionen US-Dollar in die lokale EV-Produktion und einer 50-prozentigen Lokalisierungsquote innerhalb von fünf Jahren, jährlich bis zu 8.000 Elektroautos zu einem reduzierten Zollsatz von 15 Prozent zu importieren. Normalerweise liegen die Zölle in Indien bei bis zu 110 Prozent. Die Regierung hat jedoch angekündigt, einige Anforderungen zu lockern und möglicherweise die Zölle auf Elektroautos weiter zu senken, um Vergeltungsmaßnahmen der US-Regierung zu vermeiden.
Mit diesen Schritten könnte Tesla nicht nur den indischen Markt erobern, sondern auch eine Schlüsselrolle in der wachsenden E-Mobilitätslandschaft des Landes spielen.
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